Der 16 Jahre alte Rodolfo Olmos Cordero war ein Jugendlicher ohne Aussicht
auf eine Zukunft. Schon von klein auf war er in das Drogenmilieu verstrickt,
begang Diebstähle und lebte auf der Straße. Mittlerweile konnte er Gott
sei Dank diese schwierige Etappe seines Lebens hinter sich lassen.
"Mit 12 Jahren hatte ich den ersten Kontakt mit Drogen. 2 Jahre später,
mit 14, wurde ich davon abhängig. Ich ging auf die Straße und habe gestohlen,
um mir Crack kaufen zu können. Oftmals habe ich bis zu 4 Nächten nicht
geschlafen, weil das Verlangen nach Drogen so stark war.", erinnert
sich der Jugendliche aus dem Bezirk Pérez Zéledon. Damals lebte er mit
seiner Mutter und seinen drei Geschwistern.
Aber sein Weg änderte sich schnell, nachdem er vor 2,5 Jahren in "Das
Haus", einer Notschlafstelle im Stadtviertel Liceo UNESCO, aufgenommen
wurde, wo er Verpflegung, ein Dach über dem Kopf und neue Perspektiven
für sein Leben erhielt. "Ich habe mit Taekwondo begonnen und sooft ich
Probleme wegen der Drogenabhängigkeit bekam, suchte ich Hilfe. Ich fühle
mich jetzt wohl, auch deswegen, weil ich die Chance bekam, im staatlichen
Ausbildungszentrum I.N.A. einen Frisörkurs zu absolvieren.
Die größte Freude war, den Frisörtitel zu erhalten, eine Beschäftigung,
die mich immer interessierte.", erklärte Olmos Cordero. Rodolfo ist
der erste Jugendliche des "Casas", der mit Hilfe des Vereins Vida Nueva
einen Kurs absolvieren und erfolgreich abschließen konnte. Sein Ziel
ist, einen kleinen Schönheitssalon zu erhöffnen, der in ein kleines,
eigenes Unternehmen münden und so für ihn in eine bessere Zukunft führen
soll. Schließlich enthüllte Rodolfo noch, das er schon immer eine Bestimmung
für die Frisörkunst gefühlt hätte.
Hilfe aus dem Ausland
Trotz der Bedingung, keinerlei Vorstrafen zu haben, um den Kurs besuchen
zu dürfen, konnte mit der Unterstützung von Roland Spendlingwimmer und
einer österreichischen Familie, die den Kurs bezahlte, ein Traum von
Rodolfo in Erfüllung gehen. Weiters überlegt Rodolfo den Eintritt in
das Gymnasium.
"Denjenigen Kindern und Jugendlichen, die heute auf der Straße leben
und Drogen konsumieren, sage ich, daß sie an ihre Zukunft denken sollen.
Wenn sie keine Hilfe suchen, werden sie jeden Tag tiefer in ihren Problemen
versinken. Ich habe eine fürchterliche Erfahrung gemacht, doch dank
der Hilfe, die ich gefunden habe, fühle ich mich heute glücklich, aus
dem Problem heraußen zu sein.", fügt Rodolfo Omos noch hinzu.