Junge österreichische Diplomaten im HilfseinsatzImpacto, 6. Juni 2001 |
10 junge Österreicher,
die zur Zeit in Costa Rica für 14 Monate ihren Auslandsdienst leisten,
werden nach ihren Erfahrungen in den Armenvierteln von Pérez Zeledón und
Buenos Aires nach ihrer Rückkehr nach Österreich nicht mehr Dieselben
sein.
Ihre Vorstellungen sind weit entfernt von den Klischees europ. Touristen, die in Costa Rica lediglich ein Land mit wunderschönen Stränden und majestätischen Vulkanen sehen. Nicht, daß es das nicht auch gäbe, aber sie lernten ein Land mit viel menschlicher Wärme kennen, das aber auch große wirtschaftliche Probleme durchmacht und Hilfe nötig hat. Andreas Rührnößl, Andreas Dünser, Stefan Lechner und Pascal Nußbaumer bekamen zu verstehen, daß diese Menschen wegen der ungerechten Handelsbeziehungen zwischen den wirtschaftlich mächtigen und armen Ländern dieser Welt so arm sind. Eine mächtige Kluft Sie sind nicht einverstanden, daß Menschen in den Kaffeepflanzungen oder Zuckerrohrfeldern unter glühender Sonne mit miserabler Bezahlung arbeiten, während die großen Industriekonzerne und Handelsketten den größten Teil des Gewinns abschöpfen. Österreich, daß wenig Handel mit Costa Rica pflegt, ist sich dieser Problematik bewußt und leistet Hilfe in Form von Jugendlichen, die über den "Verein für Dienste im Ausland" 14 Monate sozialen Einsatz in armen Ländern anstelle von acht Monaten Militärdienst leisten. Nach Costa Rica kommen im Jahr durchschnittlich 10 Auslandsdiener, die sich in drei konkreten Projekten engagieren: "Verein Vida Nueva", "Finca Longo Mai" und der Umweltschutzorganisation "UNAPROA". Das Projekt "Vida Nueva" ist ein soziales Projekt, das minderjährigen Arbeitern und Straßenkindern eine Chance auf eine bessere Zukunft bietet. Die Auslandsdiener geben Gitarreunterricht, Englisch und Computerkurse. Der Englischkurs findet im Kulturhaus von San Isidro statt, der Computerkurs im Zentrum für behinderte Kinder und der Musikkurs in den Räumlichkeiten des Jugendsymphonieorchesters. "Longo Mai" is eine bäuerliche Dorfgemeinschaft im Convento bei Buenos Aires, die Ende der 70er Jahre für die Ansiedlung von nikarag. Flüchtlingsfamilien gegründet wurde. Anfang der 80er Jahre ersetzten Flüchtling aus El Salvador die Nikaraguaner. Longo Mai stellt den Familien Land für Anbau zur Verfügung. Jetzt, wo die kriegerischen Auseinandersetzungen in El Salvador und Nikaragua ein Ende fanden, sind auch costarican. Familien in dem Projekt. In diesen ländlichen Gebieten, wo Landwirtschaft und Viehzucht betrieben wird, helfen die jungen österr. "Botschafter" den Bauernfamilien bei ihrer täglichen Arbeit: Verbesserung der Zufahrtswege, Trinkwasserversorgung, Umstellung auf Biolandwirtschaft, Errichten von Sportanlagen und Mitarbeit im Dorfkomitee. Die jungen Österreicher sind überzeugt, daß ihre Entscheidung, die militärische Disziplin durch neue Erfahrungen in anderen Welten zu tauschen, richtig war. Sie fügen noch dazu, daß die europ. Länder zwar wirtschaftlich wesentlich stärker sind, daß es mehr Reichtum gibt, daß aber in armen Ländern wie Costa Rica die Menschen in Bezug auf Solidarität und die menschlichen Beziehungen überlegen wären. |
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