junge Österreicher und Schweizer helfen Straßenkindern in Costa Rica

Oberösterreichische Nachrichten / 02. 2003

Vom Februar bis Juni 2002 erfuhr das Straßenkinderprojekt VIDA NUEVA in Costa Rica Impulse wie nie zuvor.

Fünf Studentinnen der Sozialarbeit absolvierten in diesem Zeitraum ihr Langzeitpraktikum. Leo Zauner und Doris Reiter von der SOZAK - Linz, Susanne Brugger und Bianca Blaickner der Akademie für Sozialarbeit Innsbruck und Nicole Windlin von der Fachhochschule für Sozialarbeit in Bern. Während Doris R. mit ihren Kolleginnen aus Innsbruck ihren Einsatz auf Präventivarbeit an einem Gymnasium mit hohem Prozentsatz von sozial gefährdeten Jugendlichen an der Peripherie von San Isidro konzentrierten, arbeitete Leo Z. Mit den Kindern und Jugendlichen in der Heimstätte "La Casa" und auch in der Außenstelle FINCA SONADOR. Bei diesem Projekt handelt es sich um die Ansiedlung von Bauernfamilien aus El Salvador und Nikaragua, die 1979 als Flüchtlinge nach Costa Rica kamen. In den 80er Jahren integrierten sich auch landlose, costaricanische Bauern und freiwillige Helfer aus Europa in das Projekt. Seit nun fünf Jahren halten sich auch immer wieder sozial gefährdete Jugendliche, die von VIDA NUEVA betreut werden in der Dorfgemeinschaft auf. Sie lernen biologische Landwirtschaft kennen, arbeiten bei Umweltschutzprogrammen mit oder spielen in der lokalen Fußballmannschaft. In der Regel hat der Wechsel von der Stadt aufs Land positive Auswirkungen. Weniger Möglichkeiten mit Drogen oder Alkohol in Kontakt zu kommen - mehr Ruhe und Ausgeglichenheit um versäumte Schuljahre nachzuholen.

Rodolfo Olmos, über den die O.Ö.N. letztes Jahr berichteten ist einer von den drei Jugendlichen, die sich momentan auf FINCA SONADOR aufhalten. Rodolfo konnte mit Hilfe seiner Patenfamilie (Erwin und Christa Hinterdorfer) letztes Jahr eine Friseurlehre abschließen. Leider hatte er seither kaum die Möglichkeit seinen Beruf auszuüben, da er keine Stelle finden konnte und nur ab und zu im Dorf beinahe gratis Haare schnitt. Heute geht Rodolfo jedoch seiner zweiten Lieblingsbeschäftigung nach: er fertigt Halsketten, Armringe und andere kunsthandwerkliche Stücke an. Ende August wird er sogar einen Fortbildungskurs für kunsthandwerkliche Schmiedearbeiten, der vom costaricanischen Kulturministerium organisiert wird besuchen.

 
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