Jugendliche Österreicher leisten ZivildienstSemanario Universidad, 5 . Oktober 2001Eduardo Ramírez Flores |
Anstelle des achtmonatigen
Militärdienstes oder des zwölfmonatigen Zivildienstes in ihrem
Land, absolvieren junge Österreicher Arbeiten für 14 Monate
im Kanton Perez Zeledon - im Süden Costa Ricas.
Momentan sind es sieben Personen aus Europa, die in Costa Rica ihre Hilfe anbieten. Bald werden drei weitere kommen. Die österreichische Regierung hat insgesamt 10 Plätze bewilligt, informierte Roland Spendlingwimmer, der Koordinator der "Asocciación de Cooperativas Europeas" und Präsident der Programme in Costa Rica. Diesem Verein obliegt die Finca Longo Mai (Sonador) mit 800 ha in Perez Zeledon, welche direkt an der Hauptverbindungsstraße Interamericana sowie am Fluss Sonador liegt. Dort werden seit 1979 produktive Projekte mit fast 400 mittelamerikanischen Flüchtlingen, von denen die Mehrzahl Salvadorianer sind, realisiert. Um über ihre Arbeit zu informieren besuchte Roland Spendlingwimmer das Büro von Universidad zusammen mit den Mitarbeitern Andreas Dünser, Stefan Lechner, Andreas Rührnössl, Klaus Peer, Martin Zeilbauer, Bernhard Widerin und Pascal Nussbaumer. Sie erklärten, dass man in ihrem Land einem achtmonatigen Militärdienst absolvieren muss. Diejenigen die eine Arbeit im zivilen Sektor vorziehen, können dies im Land mit einer Dauer von 12 Monaten oder im Ausland für 14 Monate machen. Diese zu letzt genannte Option - sagten sie - erfreut sich großem Andrang. Interessenten werden Mitglieder im Verein für Dienste im Ausland, welcher die Auslandsdiener entsendet. Die österreichische Regierung übernimmt die Finanzierung des Programms und einen Teil der Kosten für jeden Jugendlichen (8.000 - 9.000 Dollar, 3 Mio. Colones). Diese Kosten beinhalten die Reise, die Unterkunft und die Verpflegung. Nachdem sämtliche Vereinbarungen mit der österreichischen Regierung und Herrn Spendlingwimmer getroffen worden sind, hat das Programm vor fast einem Jahr angefangen. Viele der Jugendlichen haben einen akademischen Grad und sie werden soweit möglich in spezifischen Bereichen bezüglich ihrer Qualifikation eingesetzt. Einige haben eine Ausbildung in Geographie, Psychologie, Biologie und Holzwirtschaft. Die Mitglieder der Cooperativas Europeas haben es ermöglicht, dass die Programme Asocciación Vida Nueva, welche mit Straßenkinder in San Isidro de El General arbeiten, UNAPROA und verschiedene landwirtschaftliche Projekte auf der Finca Longo Mai verwirklicht worden sind. Andreas Dünser ist einer derjenigen, die mit Straßenkindern arbeiten. Nach seinem Psychologiestudium findet er es sehr interessant neue Erfahrungen in diesem Bereich sammeln können. Er war vorher schon in Südamerika und deshalb, sagte er, fühlt er in seiner momentanen Lebenssituation keine großen Unterschiede zu den Bedingungen in seinem Land, wobei für ihn jedoch einer der größten Unterschiede die Costaricanische "Ruhe" ist. |
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