Anlässlich eines Jonglier-Workshops im Oktober 2001 an unserer
Schule erzählte Gerhard Pürcher, Leiter der Veranstaltung,
von seinen Auslandsplänen als Zivilersatzdiener. Spontan wurde
ihm der Reinerlös des Rainbacher Adventsingens für sein Zirkusprojekt
mit Straßenkindern zugesagt.
Von der beachtlichen Summe (7000.-ATS) konnte Herr Pürcher ein
reichhaltiges Sortiment an Zirkusmaterialien ankaufen. Stellvertretend
für die Kinder aus San Isidro (Costa Rica) bedankte er sich dafür
recht herzlich und versicherte uns, dass die Sachen zusammen mit 5 Paletten
Sammelgütern (Computer, Schuhe, Kleidung, Nähmaschinen,.....)
bereits zu ihrem Bestimmungsort unterwegs seien.
Über seine persönliche Motivation sagt Gerhard Pürcher:
„Ich möchte anstelle des 8-monatigen Präsenzdienstes
einen 14-monatigen Zivilersatzdienst in Costa Rica (Mittelamerika) im
Verein „Asociacion Vida Nueva“ („Neues Leben“)
absolvieren. Meine Idee, dieses Projekt zu unterstützen, besteht
darin, gemeinsam mit den Kindern Zirkuskünste zu erlernen (Jonglage,
Akrobatik, Clownerie) und ihnen so die Möglichkeit zu geben, sich
ein Taschengeld bei Aufführungen auf der Strasse oder später
auch bei diversen Veranstaltungen (Firmen-, Geburtstagsfeiern) zu verdienen.
So hoffe ich, dass sie dadurch besser zum Unterhalt der Familien beitragen
können als mit stehlen.
Darüber hinaus bietet dies den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit,
sich körperlich zu betätigen und ihre Kreativität zu
fördern. Weiters ist die Stärkung des Ansehens der Straßenkinder
in der Gesellschaft ein wichtiger Aspekt dieser Arbeit, wobei dies auch
in psychologischer Hinsicht einen gewissen Lerneffekt beinhalten soll.
(Mit Idee und Kreativität lässt sich mehr verdienen als mit
Stehlen oder Betteln).
Meine Überzeugung ist, dass ich jenen helfen will, die nicht das
Glück haben, in einer Wohlstandsgesellschaft aufzuwachsen und die
Möglichkeiten, welche eine solche bietet, nicht nutzen können.“
Beinahe wäre das ganze Vorhaben noch im letzten Moment geplatzt,
weil die staatlichen Fördermittel für einen Zivilersatzdienst
dem Sparstift des Finanzministers zum Opfer gefallen sind. Dank tatkräftiger
Unterstützung durch seine Mutter Rosa Pürcher ist es gelungen
mit Hilfe privater Geldgeber das dazu nötige Startkapital von über
8000€ (mehr als 110 000,- ATS) für Flug, Sozialversicherung,
Miete, und Verpflegung wenigstens einmal zur Hälfte aufzubringen.
Am 1.8.2002 ist es nach letzten Informationen endlich soweit, dass Gerhard
Pürcher seinen Auslandsdienst antreten kann.
Die Möglichkeiten zur Unterstützung sind vielfältig
und höchst willkommen:
Außer der noch aufzubringenden Geldsumme für den speziellen
Einsatz von Gerhard Pürcher wird für Ende dieses Jahres ein
weiterer Sammelgütertransport vorbereitet. Gefragt sind Computer,
Spiele, Schulsachen, Kleidung, Schuhe, (Tischler) Werkzeug, etc.
Für Gönner, die langfristig und nachhaltig helfen möchten,
wurde unter Regieführung des aus Neumarkt im Mühlkreis stammenden
Roland Spendlingwimmer, der seit ca. 1985 als Koordinator diverser Sozialprojekte
in Costa Rica tätig ist ein System von Unterstützungsfamilien
aufgebaut. Diese Patenfamilien oder –gruppen verpflichten sich
durch einen finanziellen Beitrag von jährlich 220€ (3000ATS)
einen Jugendlichen in seiner Ausbildung zu begleiten. Momentan sind
48 Mädchen und Burschen in diesem Patenschaftssystem.
Das Spendenkonto dafür lautet:
Raiffeisenkasse Neumarkt im Mühlkreis
Kto. Nr. 23788
BLZ: 34358
Nähere Informationen zu allen Projekten des Vereines Sonador in
Costa Rica gibt es unter www.sonador.org
Weitere Infos zum Thema Auslandsdienst
www.auslandsdienst.at