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Einladung zur Première des Films:
"pura vida - Kinder der Finca Sonador"

Die von Longo Mai gegründete Flüchtlingskooperative Finca Sonador entstand 1979 als Asylstätte für Flüchtlinge aus dem Bürgerkrieg in Nicaragua im Nachbarland Costa Rica. Später siedelten sich Flüchtlinge aus El Salvador und landlose Bauern und Indigenas aus Costa Rica an. Die Flüchtlinge haben sich im Laufe der Zeit eine eigene Existenz aufgebaut und heute leben auf 780 Hektaren Land ungefähr 400 Menschen von Landwirtschaft, Viehzucht und Handwerk. Der Entwicklungshilfefonds des Kantons Basel-Stadt unterstützte die Finca mit der Einrichtung einer Trinkwasserversorgung und einer Verarbeitungsanlage für Biokaffee.

Inzwischen ist eine neue Generation auf der Finca Sonador herangewachsen und ein multikulturelles Zusammenleben entstanden. Der Film "pura vida - Kinder der Finca Sonador" des Basler Regisseurs Hüseyin Akin lässt die Jugendlichen über ihre Wirklichkeit selbst zu Wort kommen. Wie lebt die zweite Generation die heutige Situation auf der Flüchtlingskooperative, welche Probleme sehen sie und was sind ihre Träume und Wünsche für die Zukunft? Die Dreharbeiten zum Film im Februar/März diesen Jahres waren als Workshop für die Jugendlichen der Finca Sonador organisiert, um sie mit dem Medium Film vertraut zu machen. Ihre aktive Teilnahme hat wesentlich zum Gelingen des Films beigetragen.

Der Filmer Hüseyin Akin setzt sich seit Jahren in Basel mit der Frage der Integration und des Zusammenlebens von ausländischen und einheimischen Kindern und Jugendlichen auseinander. Ihn interessierte, wie diese Frage auf der Finca Sonador gehandhabt wird. Der Blick an einen anderen Ort der Welt kann auch neue Anregungen für die Debatte hier in Basel einbringen. Der Film soll Schulen, Jugendzentren, Kirchgemeinden, Hilfswerken zur Verfügung stehen und zum Erfahrungsaustausch beitragen.

Bei der Vielzahl lokaler und internationaler Konflikte weltweit, ist die Idee der Schaffung von Asylstätten in der Nähe von Spannungsgebieten, wie das Beispiel der Finca Sonador aufzeigt, von bleibender Aktualität. Flüchtlinge aus Kriegs - und Krisengebieten auf der ganzen Welt finden bestenfalls in improvisierten Lagern Zuflucht, in denen sie oft jahrelang abhängig von äusserer Hilfe, zum Nichtstun verurteilt sind. Immer noch sucht die überwiegende Mehrheit der Flüchtlinge weltweit Schutz in den Nachbarländern ihrer Heimat, anstatt nach Europa zu kommen. Wir stehen heute vor der Herausforderung, eine Gettoisierung der Flüchtlinge und Immigranten hier bei uns, wie auch in der Nähe ihrer Herkunftsländer zu durchbrechen.

Filmpremière "pura vida, Kinder der Finca Sonador" am Dienstag, den 11. Juni 2002, im Stadtkino Basel um 19 Uhr , Apéro, dann zweite Vorstellung um 20 Uhr (Eintritt frei).

Einleitende Worte: Thomas Kessler, Delegierter für Migrations- und Integrationsfragen. Der 30 minütige Dokumentarfilm ist eine gemeinsame Produktion der Europäischen Kooperative Longo Mai, dem Verein Multikulti Basel und dem "Centro Costarricense de Producción Cinematografica", dem staatlichen Filminstitut Costa Ricas.

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