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Centro cultural juvenil "FINCA SONADOR"

PROJEKTBESCHREIBUNG:

Schon seit einigen Jahren haben die Jugendlichen von "FINCA SONADOR" das Verlangen nach einem eigenen Ort, wo sie unter sich sein können und ihre Aktivitäten durchführen können. Wie sich das Dorf verändert hat, haben sich auch die Menschen und ihre Wünsche verändert. Vor allem aufgrund der Kaffee- und Zuckerrohrkrise ist es sehr wichtig, den Jugendlichen im Dorf eine Verankerung zu geben um Abwanderung zu vermeiden.

Früher kümmerte sich die Kirche um die sozialen Bedürfnisse im Dorf, da es jetzt keinen Priester mehr gibt fehlt ein wichtiges Element. Die Jugendlichen treffen sich auf der Strasse vor den "Pulperias" (Greisslerläden - mittlerweile gibt es zwei), bei der Anzahl der Jugendlichen die jetzt schon hier leben, ist dies aber nicht mehr die angenehmste Atmosphäre.

Das Jugendzentrum ist in einen Arbeitsplan eingebunden, der einen Effekt für die gesamte Dorfgemeinschaft hat. Diese Philosophie wird im Jugendzentrum dadurch verwirklicht, dass jede Veranstaltung oder Aktivität, die mit Einnahmen verbunden ist, die Dorfgemeinschaft unterstützt. Dieser Teil der Einnahmen wird immer in einen so genannten "fondo rotativo" fließen, der neben der Durchführung neuer dorfeigener Projekte auch die Unterstützung von sozial schwachen Familien zur Aufgabe hat.

Der "fondo rotativo" ist also für die ganze Dorfgemeinschaft und deshalb wollen wir alle Arbeitsgruppen (Comitées) dafür gewinnen sich zu beteiligen. Jeder/jede Gruppe die mit einer Einzahlung teilnimmt, kann im Gegenzug dafür Förderungen (aus diesem "Gemeinschaftstopf") für ihre Projekte erhalten.

Die Teilung in Tanzschule und Jugendzentrum ist auch aus Kostengründen wichtig. Da die Tanzschule eher kommerziell ist, im Jugendzentrum jedoch nicht so sehr mit Einnahmen gerechnet werden kann, werden mit einem Teil der Einnahmen aus den Tanzkursen die laufenden Kosten des gesamten Gebäudes abgedeckt.

Für den Bau werden wir so viel Material wie möglich verwenden, das entweder direkt von der Finca kommt, von Nachbarn oder Freunden. Außerdem brauchen wir einen indigenen Baumeister der diesen Baustil beherrscht. Alle aus der Jugendgruppe, inklusive den Zivilersatzdienstleistenden werden mitarbeiten um dieses Haus zu errichten. Das Grundstück für dieses Projekt wurde von der Dorfgemeinschaft zur Verfügung gestellt.


VERWENDUNG:

1) Tanzschule "SALTICUMBÉ"

Grundsätzlich hat das Jugendzentrum zwei Verwendungen. Eine davon ist die Gründung einer Tanzschule (SALTICUMBÉ).

Bisher gab es hier auf "FINCA SONADOR" schon einige informelle Tanzkurse für Touristen und auch Einheimische im Wohnzimmer eines Privathauses. Juan Perez, der die Kurse hier ins Leben gerufen hat, nimmt gerade selbst an einem Kurs teil um einen Titel als Tanzlehrer zu erhalten, womit er spätere Kurse offiziell und professionell halten kann. Andere Jugendliche müssen Juan bei den Tanzstunden helfen, sind somit integriert und haben ein Einkommen.

In der lateinamerikanischen Kultur, in ganz Zentralamerika sind die Rhythmen von "CUMBIA, SALSA; MERENGUE" (BOLERO y CHA-CHA-CHA) unglaublich beliebt, sie drücken das Lebensgefühl aus. Im Moment gibt es für die Bevölkerung nur wenige Möglichkeiten hier in der Region einen Tanzkurs zu besuchen um dieses grundlegende Element der Kultur zu erlernen.

Die Tanzschule hat für das ganze Jugendzentrum einige tragende Nutzen, erstens kommt die Tanzschule für die laufenden Kosten auf (Strom, Wasser, Gas, etc.) und zweitens ist gewährleistet, dass jemand das Gebäude instand hält, da der Betreiber der Schule ein großes Interesse daran hat, seine Kurse in einem gepflegten Ambiente durchzuführen.

Derzeit arbeiten wir an einem Organisationsplan, einer Aufbaustruktur für die Tanzkurse, die Administration und der Erstellung einer Website um Touristen mit kulturellem Interesse auf diese Schule aufmerksam zu machen. Sobald Juan die Tanzlehrerprüfung bestanden hat, wird er die Schule gründen und einstweilen die Kurse in seinem Haus (wie bisher, nur offiziell) durchführen. Einen Teil der Einnahmen aus diesen Kursen wird er in den Bau des Jugendzentrums investieren.


2) Centro cultura juvenil

Dies ist der eigentliche Teil des Jugendzentrums. Hier haben die Jugendlichen die Möglichkeit sich zu treffen und ihre gemeinsamen Aktivitäten an ihrem eigenen Ort durchzuführen. Außerdem will die Jugendgruppe Workshops zu verschiedenen Themen (Artesania, Theater, Musik) und längerfristige Ausbildungskurse von staatlichen Organisationen (Buchhaltungskurs, Computerkurs, etc. und auch Workshops zu Arbeitslosigkeit, Drogenproblematik etc.) Das Jugendzentrum soll nicht nur ausschließlich für Jugendliche sein, auch Kinder und Erwachsene können das Jugendzentrum nutzen, da es ein offenes Haus sein soll, das die Kultur dieses Dorfes stärkt und erhält.

Die Verwendungen der "Aula" sind sehr vielfältig. Zum Beispiel wollen wir ein mal im Monat einen kleinen Markt veranstalten, bei dem die Leute aus dem Dorf und der Region ihre Produkte (Kunsthandwerk, Kaffee, Kakao, Früchte und Gemüse) anbieten und verkaufen können.

Außerdem kann dieser Teil als Veranstaltungsort einerseits für Geburtstagsfeste oder andere Veranstaltungen wie Konzerte, Theater, Tanz benutzt werden.

Natürlich werden alle Veranstaltungen oder Einrichtungen die im Zentrum sind, sehr eng davon abhängen, was die Jugendlichen wollen, das ist die Aufgabe der Jugendgruppe die als Vertretung der Jugendlichen von "FINCA SONADOR" die Verantwortung trägt.

Jeder Jugendliche der im Jugendzentrum sein will, muss sich in irgendeiner Form nützlich machen. Für diese Vorhaben treffen wir uns regelmäßig und besprechen alle Ideen oder Vorschläge der Jugendlichen. Die Aufgabe der Ersatzzivildienstleistenden beschränkt sich derzeit auf Übersetzung, Spendensammlung und später Mithilfe beim Bau.


BAUSTIL "casa talamanqueña":

Finca Sonador ist der Region in der die Bribri und Cabécar Indigena ihre Stammesterritorien hatten und teilweise noch haben (weiter im Talamancagebirge).
So wie alle Ureinwohner haben auch die Bribri und Cabécares ihre eigene komplette Kosmovision ("magíco realista"), die ihnen das Universum erklärt. Im U-suré (u.a.) wird die Kosmovision symbolisch durch die Bauweise verwirklicht. Das Haus besteht aus 3 Ebenen, von denen jede einzelne eine spezielle symbolische Bedeutung hat und eigene Symbole zugeordnet werden. Beispielsweise repräsentiert die unterste der drei Ebenen alle Symbole des sozialen und natürlichen Zusammenlebenes bei den Bribri und Cabécares.

Da dieser kosmische Tempel zahlreiche Symbole der Weltsicht in sich trägt lässt sich das Gebäude in vielfältiger Weise nutzen (wie als Schule oder Kulturzentrum bzw. als Treffpunkt der Dorfgemeinschaft).

Heutzutage sind die Beispiele für solche Lebensräume mit großem symbolischen Bedeutungsgehalt, im Kulturkreis der Bribri sehr wenige geworden. Anders hingegen bei den Cabécares, wo man noch einige dieser "Tempel" finden kann.

Das Haus hat normalerweise einen Durchmesser von etwa 9-11 m (hängt davon ab wieviele Menschen es nutzen), es ist immer etwas höher als der Durchmesser. Für den Bau verwendet man Palmen, Bambus und Bejucos (Lianen um die Rundhölzer zu fixieren). Das Dach ist ein Palmdach, das das ganze Gebäude kühl und von Insekten frei hält.

Möglicherweise wird eine Gruppe von einer costaricianischen Universität die Arbeit begleiten und dokumentieren.

Quelle: "la casa cósmica talamanqueña y sus symbolismos", Gonzalez y Gonzalez, Editorial de la Universidad de Costa Rica, Übersetzung Wolfgang Zechner

Der Baustil wurde von uns so gewählt, um eine Verbindung (und Aufwertung) der indigenen Kultur und der jetzt herrschenden (Bau-) Kultur herzustellen. Abseits von der Baukultur gibt es sehr interessante Ideen die dieser Tradition entstammen (siehe oben) und da diese unmittelbar aus dieser Region kommt, scheint es logisch, sie als grundlegendes Element einzubinden.


PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT:

Dieses Projekt ist ein Teil eines Planes um die Dorfentwicklung als Ganzes zu unterstützen. Der oben schon vorgestellte "fondo rotativo" soll die derzeit noch intakten regionalen Kreisläufe stärken. Dieser Fonds soll die Basis für "Selbsthilfe" sein. Es gibt genügend gute Ideen die oft nur an der Startfinanzierung scheitern. Das Jugendzentrum soll die kulturelle Identität des Dorfes widerspiegeln, ein geschützter Raum für Aktivitäten der Jugendlichen sein. Das Potential (wie schon in den Verwendungszwecken kurz angedeutet) des Zentrums ist riesengroß, weil es hier viele Jugendliche mit sehr unterschiedlichen Fähigkeiten gibt, die, wenn sie den geeigneten Raum erhalten, zu wirklich beeindruckenden Ergebnissen führen werden.

SPENDENAUFRUF:

Um dieses Ziel zu erreichen benötigen wir einen Impuls in Form eurer Hilfe. Das Konzept um Spenden zu sammeln richtet sich an alle, die den Willen oder die Möglichkeit haben zu helfen. Wir haben ein Zertifikat erstellt das es jedem ermöglicht symbolisch für uns Baumaterial, Arbeitsstunden, Einrichtung und vieles anderes mehr zu kaufen. Abseits davon sind wir für Hilfe jeder Art offen, seien es Sachspenden (Musikinstrumente, Spiele, etc.) oder dass jemand persönlich kommen möchte um uns beim Bau zu helfen.

In diesem Sinne möchten wir alle die von dieser Idee begeistert sind auch darum bitten über eine Möglichkeit der Hilfe nachzudenken.


Juan Perez (im Namen der Jugendlichen von FINCA SONADOR)
Wolfgang Zechner (Zivilersatzdienstleistender auf FINCA SONADOR)

Nähere Informationen: kiselka@auslandsdienst.at, zechner@auslandsdienst.at

BANKVERBINDUNG:

Wolfgang Zechner; Raiffeisenbank im Erlauftal, BLZ: 32.939, Kontonummer: 58.495. AUSTRIA
Verwendungszweck: "Centro de cultura juvenil FINCA SONADOR"




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