Mit dem Angenehmen,
mit dem Guten, mit dem Vollkommenen ist es dem Menschen nur ernst;
aber mit der Schönheit spielt er....
Der Mensch soll mit der Schönheit nur spielen, und er soll nur
mit der Schönheit spielen. Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen,
der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch
ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.
F. Schiller
Zirkusprojekt der Asociación Vida Nueva
Beginn:
Die Idee eine Zirkusschule im Rahmen meines Auslandsdienstes bei
Vida Nueva durchzuführen, lag auf Grund meiner Ausbildung auf
der Hand.
Seit September 2002 findet in der Escuela Sinai 1x pro Woche, jeweils
3h die erste Zirkusschule von Costa Rica statt.
Idee ist es den Kindern (9-13Jahre) eine alternative zum herkömmlichen
Frontalunterricht zu geben und ihnen mit Spaß und Spiel Kreativität
zu vermitteln.
Dominique und ich werden ab Februar auch mit Jugendlichen (14-19)
in Tierra Prometida und in Cocori/Pavones arbeiten. Diese 2 Viertel
sind besonders arm und die Kinder und Jugendlichen haben wenig Möglichkeiten
einer sinnvollen Beschäftigung nachzugehen. Idee ist es mit
den Jugendlichen vor allem in der Feuerjonglage ein guter Level
zu erreichen und ihnen eine Einkommensmöglichkeit, mit Präsentationen
am Strand (Tourismus) oder bei Festen und Feierlichkeiten zu bieten.
Momentaner Stand:
Zurzeit sind Sommerferien und die meisten Kids sind mit ihren Eltern
Café ernten. Wir waren jedoch am 24.12 mit einer gemischten
Gruppe von ehemaligen und jetzigen Straßenkindern am Strand
und da haben alle toll gelernt. Dominique und ich waren ganz überrascht,
wie viel Energie und Zeit viele während dieses Ausfluges ins
Jonglieren investiert haben!
Die Kids von der Escuela Sinai können schon fast alle mit 3
Bällen jonglieren, manche sind schon wirklich gut mit dem Diabolo.
Auch die POI´s beherrschen schon einige recht gut. Im Februar
beginnt voraussichtlich wieder die Schule und dann geht´s
los mir Akrobatik. Worauf sich die Kids und wir schon recht freuen.
Mittlerweile besteht recht guter Kontakt zu den 2 großen Zirkusgruppen
von Costa Rica (Zapatos Rotos und Magos del Tiempo) und natürlich
zu dem Wandervolk aus ganz LA(da sind wir Gaukler und Jongleure
ja geschichtlich vorbelastet:). Die Schienen für eine Interessante
und erfolgreiche Zusammenarbeit sind gelegt und einige haben reges
Interesse gezeigt und werden uns bei den Workshops(Zauberer, Diabololisten,
Clowns...) unterstützten.
Entonces hasta pronto!
Gerhard y Dominique
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Ganz großen Dank allen Sponsoren des Zirkusprojektes!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
In Alphabetischer Reihenfolge:
Henry’s
Juke Joint Blues Band
Kreativhauptschule Rainbach i/Mkr.
Sollte jemand Interesse haben, mit uns zu arbeiten, Mail an nueva@racsa.co.cr
Jede Hilfe ist herzlich willkommen und wird gebraucht.
Erzieherische Werte des Projektes:
Körperbeherrschung:
Körperkraft:
Einen Partner zu tragen oder zu halten erfordert Kraft und Verantwortung.
Wenn die Kraft nachlässt kann nicht einfach losgelassen werden,
dadurch wird die Belastung oft länger durchgehalten als bei
einer Soloübung.
Selbstgefühl:
Sich selbst zu fühlen, aufrecht zu stehen, muss oft erst gelernt
werden. Dies bewirkt auch, dass sich auch die inneren Kräfte
“Geist“ aufrichtet.
Balance:
Partnerakrobatik und verschiedenen Balancekünsten bestehen
aus einem ständigen Ringen um die Balance. Dies bewirkt neben
der körperlichen Erfahrung auch eine innere Ausgeglichenheit,
die ins alltägliche Leben überstrahlen kann.
Bewegungsabläufe:
Durch die verschiedenartigen Bewegungsabläufe werden sämtliche
Muskelgruppen angesprochen und trainiert. Besonders hervorzuheben
ist hierbei die Verbindung von linker und rechter Gehirnhälfte
beim Jonglieren. Letztendlich geht es auch darum, die sportliche
Bewegung an sich vom gesellschaftlichen Leistungszwang/Druck zu
befreien und einfach Spaß an der Sache haben zu können,
ohne immer an einen sportlichen Wettkampf zu denken.
Soziale Prozesse:
Zusammenarbeit:
ist ein Schlüsselwort in Akrobatik und Jonglage. Bei der Akrobatik
müssen alle bereit sein sich ein-, unterzuordnen. Verantwortung
zu übernehmen, gemeinsam zu kommunizieren, zu kooperieren und
sich letztendlich auch auf den anderen verlassen zu können.
Vertrauen:
Sich blind auf jemanden zu verlassen, muss erst gelernt werden.
Viele verstehen erst durch dieses Vertrauen was es heißt,
voll auf den anderen angewiesen zu sein, dabei die notwendige Selbstdisziplin
und Verantwortung zu zeigen und dabei noch schöne Akrobatische
Gebilde zu bilden.
Anerkennung (innerhalb der Gruppe):
Dicke werden auf einmal besonders wichtig als Basis für Pyramiden
und kleine und schwächliche bilden die Spitze. Auf einmal bekommt
jedes Individuum durch die Gruppe eine Anerkennung, um die es sonst
oft allzu oft buhlt.
Persönlichkeitsbildung:
Selbstsicherheit:
Stellen sie sich vor 200 Leute und agieren sie, jetzt wissen sie
ob sie wirklich von sich überzeugt sind oder nicht:) Diese
Erfahrung kann den Kindern und Jugendlichen eine große Stütze
im Leben sein. Hier bin ich und was ich mach, mach ich gut!!
Auch um ein Mitglied in einer Akrobatikgruppe zu sein muss man lernen,
Probleme und Ängste zu überwinden, zu lösen anstatt
davonzulaufen.
Kreativität:
Es gibt keine festgelegten Grenzen, es können phantasiereiche
Bewegungen und Gegenstände eingebaut werden. Die Welt ist rund
und der Geist ist frei!
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